Deutsche Doggen - Zucht
ein kurzer Überblick


Harlekindogge -Gina- gefleckte Deutsche Dogge
 
Die Anfänge der Hundezucht

Die Anfänge der Hundezucht war die Zeit bis zum Jahr 1865. Im Jahr 1865 wurde offiziell vom British Bulldog Club der Zuchtstandard für den English Bulldog formuliert. Dies markiert einen Wendepunkt in der Hundezucht, da vorher Hunde oft vor allem nach funktionalen oder praktischen Aspekten gezüchtet wurden, ohne standardisierte Normen für Aussehen und Eigenschaften. Konkret für die Dogge bedeutet das, dass sie ein großer Gebrauchshund war und daraufhin auch gezüchtet wurde. Die Vorgänger der Doggen waren hauptsächlich große Jagdhunde, Herdenschutzhunde oder Kammerhunde des Adels. Das Gründungsjahr der Rasse "Deutsche Dogge war 1880.

Zucht auf der Basis des Rassestandards Deutsche Dogge
seit Gründung des Deutschen Doggen Clubs (DDC) im Jahre 1888


Damit gehört die Deutsche Dogge weltweit zu den ältesten Hunderassen. Seit fast 140 Jahren wird nach einem Formstandard für Deutsche Doggen gezüchtet. Dazu sollte man wissen, dass es zwei Zuchtstandards für Deutsche Doggen gibt. In Europa gilt der FCI-Rassestandard Deutsche Dogge (FCI-Federation Cynalogique Internationale) und in den USA der amerikanische Great Dane Standard. Dieses sehr unterschiedliche Herangehen hat meiner Meinung nach zu zwei unterschiedlichen Rassen geführt.

Vorteile der Zucht nach einem Formstandard:

1. Förderung der Reinrassigkeit
2. Einheitlichkeit und Wiedererkennungswert
3. Zucht in Zuchtverbänden und die Verbreitung von Standards

Nachteile der Zucht nach einem Formstandard:

1. Gesundheitsprobleme durch Inzucht
2. Verlust von ursprünglichen Fähigkeiten und Instinkten
3. Exzessive Betonung von “extremen” Merkmalen
4. Reduzierung der genetischen Vielfalt
5. Mangel an Variabilität

Alternative Zuchtmethoden

1. Outcrossing:
Eine mögliche Lösung gegen Inzucht und genetische Defekte ist das sogenannte Outcrossing, bei dem Hunde aus unterschiedlichen Zuchtlinien miteinander gekreuzt werden, um die genetische Vielfalt zu erhöhen.

2. Hybridzucht:
Hybridzucht oder Mischlinge zwischen verschiedenen Rassen werden in einigen Fällen gesünder sein, da sie weniger anfällig für die in reinrassigen Hunden häufig auftretenden genetischen Krankheiten sind.

3. Heterosiszucht und Passerpaarung
Diese Form einer Leistungszucht habe ich bereits vor 55 Jahren als Schüler kennengelernt. Ich hatte die Möglichkeit für's Abitur im Fach Biologie eine Forschungsarbeit für eine Forschungsstelle der Humboldtuniversität Berlin anzufertigen. In diesem Zusammenhang kam es zu einem privaten Gespräch in dem mir Frau Prof. Dr. habil. Grete Meyerhoff das Prinzip von Rassekreuzungen, Linienkreuzungen, Heterosis und die Ausnutzung von Passereigenschaften sehr selbstkritisch erläuterte. Dazu sollte man wissen, dass Frau Prof. Meyerhoff eine excellente Praktikerin war und als DDR-Wissenschaftlerin beste Verbindungen nach Österreich hatte. Dieses Wissen wurde später durch weitere wissenschaftliche Mitarbeiter, z.B. in Zusammenhang mit der künstlichen Besamung, vertieft.

4. Outcrossing und Heterosiszucht in Verbindung mit Passerpaarung sind hochwirksam um die Nachteile der inzuchtbasierten Championzucht zu neutralisieren.